Eindrückliche Nostalgiewanderung, welche auf Schleichpfaden durch die Schroffen der Gondoschlucht hinauf auf das Plateau der Walserkolonie von Alpjen führt. Eindrücklich ist der Streifzug auf die Grenzalpe von Alpjenrung, welcher durch die Geschichte von Schmugglern, Grenzwächtern, Schweizerischen Grenzbrigaden und Italienischen Alpini geprägt ist. Der Besuch bei Norma, der wohl letzten Pastorella von Alpe Valeschia bleibt unvergesslich. Der Abstieg führt über Alpjen hinab in die Gondoschlucht.
Programm und Informationen
1. Tag: Anreise nach Simplon-Südseite, Übernachtung: Gondo
2. Tag: Start in der Morgendämmerung, Wanderstrecke: Gondo – Presa Bruciata – Presa Cima – Alpjerung – Corvetsch – Gise – Piänezza – Alpjen- Welschmatte – Alte Caserne – Gondo, Dauer: 9-10 Stunden, Aufstieg: 1’120 Höhenmeter, Abstieg: 900 Höhenmeter mit Kulminationspunkt auf 2’070 Meter über Meer, Distanz: 16 Kilometer, die Wanderroute wird mit der SAC Skala als T3 klassiert
Streckeninformationen
- Panorama: Südliche Alpen des Fletschhornmassivs sowie die Gipfel der Ossolaneralpen
- Fauna: Steinböcke, Gemsen, Hirsche, Murmeltiere, Birkhühner, Adler, Bartgeier, Falken, Smaragdeidechsen
- Flora: Bergflora der südlichen Hauptalpen (z.B. Hallers Greiskraut Senécio hálleri)
Wanderausrüstung
- Leichter Rucksack mit Zwischenverpflegung und Getränk (mind. 1.5 Liter)
- Outdoor Wanderkleidung für das Gebirge
- Berg- oder Wanderschuhe
- Reservekleidung zum wechseln
- Kälte- und Regenschutz
- Sonnenschutz (Hut/Mütze, Sonnencreme, Sonnenbrille)
- Persönliche Medikamente
- Fotoapparat nicht vergessen
Im Preis inbegriffen sind folgende Leistungen:
- Organisation der Tour
- Reiseführung und Betreuung ab Ankunft Gondo
- Reservation Unterkunft in Gondo, gemäss Absprache auf Ihren Namen
- Führung der Schmugglertour mit Alpbetrieb Valescia, sofern besetzt
- Führung zu Sehenswürdigkeiten
- Geschichten aus dem Leben eines Grenzwächters
- Lunchsack mit regionalen Produkten
Nicht inbegriffen sind:
- An- und Rückreise bis und ab Gondo
- Busfahrt während der Tour
- Unterkunft Halbpension in Gondo
- Getränke auf der Tour
- Annunllations-, Unfall- und Haftpflichtversicherung sind Sache des Teilnehmers
Physische Anforderungen
- Gute Kondition
- Ausdauer
- trittsicheres Gehen am Berg
Eine unvergessliche Tagestour zum Preis von CHF 75 pro Person.
Diese Tour kann ab 15. Juni bis Ende Oktober auch auf Anfrage und Absprache für Gruppen ab 7 Personen gebucht werden und kann zu einer mehrtägigen Tour erweitert werden.
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Ausführliche Beschreibung
Diese Wanderroute führt Sie durch eine wilde Landschaft zurück in die Zeit des letzten Weltkrieges und die grosse Zeit des Schmuggels. Lokalitäten und Geschichten sind mindestens so faszinierend wie die alpine Kulisse dazu. Ein absolutes Muss für Sie als Liebhaber von gelebter Nostalgie an authentischen Schauplätzen. Ich führe Sie für einen Tag in eine andere Welt.
Wenn Sie vor dem Zollamt des Schmugglerdorfes Gondo im Wallis stehen und die über 300 Meter hohe Felswand des Rudentschuggen hochschauen wird die für Sie vorbereitete Wandertour als unmöglich erscheinen. Nicht jedoch in Begleitung eines ehemaligen Grenzwächters, der hier in jungen Jahren Tag wie Nacht auf Patrouille war. Gleich neben dem Zollamt steht der alte Stockalperturm, das Wahrzeichen von Gondo und vor noch nicht so manchem Jahrzehnt das Lager von Schmuggelgut. Frühmorgens, in der ersten Dämmerung, nach einem bodenständigen Frühstück, verlassen Sie wie einst die Schmuggler, durch das grosse Tor den Turm. Kurz oberhalb des Dorfes weisst ein kleiner Wegweiser auf den Stockalperweg in die enge Gondoschlucht. Unverhofft steigt ein kleiner, schmaler Schmugglerpfad Richtung Felswand ab und verschwindet in dichtem Haselgebüsch. Ab jetzt wird Sie dieser Pfad zum heutigen Wanderziel führen. Alte Mauern und in Fels gehauene Tritte zeigen Ihnen die richtige Spur.
Die Haselstauden sind längst einem alten Föhrenwald gewichen und auf Lichtungen säumt der Ginster den Weg. Alte Schmugglerverstecke liegen oft nur wenige Meter verborgen am Weg. Ohne Ihren Grenzwächter und erfahrenen Wanderleiter würden Sie daran vorbeilaufen und bei einem Gewitter ohne Schutz im Regen stehen. Presa Bruciata, das einst stolze, weiss verputzte Steinhaus steht melancholisch über den langsam vergandenden Weiden. Wo einst vielstimmiges Kinderlachen ertönte, blühen heute wilde Rosen und Goldregen. Nur schon die Geschichte dieses Hauses, welche Ihnen der alte Grenzer erzählt, ist den Aufstieg wert.
Auf dem in den Fels gehauenen Weg, durch einen wilden Graben, steigt der alte Pfad bergan und führt Sie auf die Lichtungen der Presa Pioda mit Stall und Scheune, bevor Sie die Presa Cima erreichen. Ein wunderschöner Flecken Erde mit einem Panorama, das sich manches 1.Klass Hotel wünschen möchte. Das einst schmucke Wohnhaus zieren auch heute noch die sonnenverbrannten Lärchenbalken der Fenster und Lauben. Die Stille hier oben wird nur durch das Kreischen der Eichelhäher und durch das leise säuseln des Windes in den alten Lärchen und Fichten unterbrochen. Aus dem Laggintal grüsst Sie das firnbekränzte Dreigestirn des Weissmies, Lagginhorn und Fletschhorn herüber. Zielstrebig führt nun der Wanderweg hinauf durch den Wald von Locciabella unter die Felsen von Alpjerung. Der steile und etwas ausgesetzte Pfad führt durch die Felsbarriere hinauf auf die Alpweiden von Corvetsch und weiter auf die sonnendurchflutete Ebene von Alpjerung. Von der Alpe Vallescia grüssen die kleinen, steinernen Alphüten herüber und blauer Rauch aus einem Kamin kündet die Anwesenheit von Norma an, der letzten Pastorella dieser Alpe.
Mittagszeit, geschmückt von einem Panorama, das von den 4‘000er des Fletschhornmassiv zu den Täler und Bergen der Ossolaneralpen reicht.
Hier oben spielte sich im letzten Krieg manches Drama ab. Verletzte Partisanen, welche für ein freies Ossola kämpften, ganze Familien auf der Flucht und Schmuggler, welche dringend benötigte Nahrungsmittel und Waren über die Grenze schufen, suchten sich an dieser Grenze über wilde Grate und gefährliche Felsbänder einen unentdeckten Weg. Gefangenschaft und so mancher Schuss in den Rücken liessen diese Vorhaben scheitern. Ihr Grenzer kennt diese Geschichten aus direkter Überlieferung.
Der Rückweg führt über Corvetsch, Gise, Piänezza hinunter zur alten Walsersiedlung von Alpjen. Schmucke Alphütten, aus Stein gebaut und auch heute noch bewirtschaftet, säumen den Weg durch die Alpweiden. Die neugierigen Augen der braunen, schwarzen und gefleckten Kühen begleiten Sie auf Ihrem Weg. Die gute Alpenmilch der gehörnten Tiere wird für Sie in der Sennerei in Simplon-Dorf zu einem vorzüglichen Raclettekäse verarbeitet, den es zu Probieren gilt. Was die alten Walser auf Alpjen machten und wie Sie zu Boden und Frauen kamen erzählt Ihnen der Grenzer mit einem Schmunzeln im Gesicht. Und da war doch noch die Geschichte mit dem Gratzug der vom Alpjergletscher hinunter in die wilde Gondoschlucht zog. Auf der Forststrasse geht es nun zielstrebig unter den mächtigen Felswänden der „Fleischweng“ hinuter zur „Alta Ggasäärma“ (Alte Kaserne) an der Simplonstrasse. Das Bauwerk wurde 1805 auf Befehl Napoleons gebaut und ist heute ein Museum für die Strassengeschichte des Simplon. Die Postautohaltestelle ist gleich vor der Kaserne und bringt Sie nach Simplon Dorf oder Gondo.
Haben Sie eine Frage zur Wander- und Schmugglertour Alpjerung? Zögern Sie nicht, wir beraten Sie gerne.
Kontakt:
Rolf Gruber, 079 469 54 36, simplon-trek@bluewin.ch
Hinweis gemäss Gesetz über die Risikosportarten:
Rolf Gruber ist Inhaber des Abschlussdiplomes der Wanderleiterschule St. Jean VS und besitzt das Wanderleiter Brevet des Kantons Wallis und den Eidgenössischen Fachausweis Wanderleiter. Er verfügt über die obligatorische kollektiv Haftpflichtversicherung ASAM mit CHF 10 Mio. Deckung. Er ist berechtigt, alpine Schneeschuhtouren oberhalb der Waldgrenze zu führen.
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